Im folgenden finden Sie eine Übersicht, die sich mit häufigen Fragen rund um das Elektroauto und die Ladeinfrastruktur auseinandersetzt.
Batterie-Elektrofahrzeuge
Diese Fahrzeuge besitzen ausschließlich eine Batterie als Energiequelle. Die Fahrzeuge sind abhängig von einer öffentlichen Ladeinfrastruktur oder einer privaten Wallbox, da die Batterie aus dem Stromnetz geladen wird. Durch die Rückgewinnung von Bremsenergie (Rekuperation) wird die Reichweite verbessert.
Hybrid-Elektrofahrzeuge
Diese Fahrzeuge teilen sich einen Elektro- und einen Verbrennungssmotor. Dabei wird die Batterie über einen Generator, in der Regel durch einen Verbrennungsmotor, bzw. durch die Rückgewinnung von Bremsenergie (Rekuperation), aufgeladen. Plug-In-Hybridfahrzeuge können zusätzlich ihre Batterie am Stromnetz laden. Die Batteriekapazität ist in der Regel begrenzt, so dass für die Kurzstrecke bzw. den Stadtverkehr der Elektroantrieb und für die Langstrecke der Verbrennungsmotorantrieb genuzt wird.
Brennstoffzellen-Fahrzeuge
Diese Fahrzeuge nutzen eine Brennstoffzelle als Energiequelle. Dabei wandelt eine chemische Reaktion den zugeführten Brennstoff (meistens Wasserstoff) direkt und ohne thermischen Zwischenschritt in elektrische Energie um.
Die Reichweite hängt von den Faktoren Batteriekapazität, dem Energiebedarf des Fahrzeugs und vom Nutzerverhalten ab. Bei einer Batteriekapazität von 40 kWh und einem Energiebedarf bei vorsichtiger Fahrweise von 15 kWh/100 km beträgt die Reichweite ca. 260 Kilometer.
Anschaffungskosten
Die Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge sind aktuell sehr hoch. Hauptgrund ist die Lithium-Ionen-Batterie. Die technische Weiterentwicklung und Forschung sowie die steigende Nachfrage werden die Produktionskosten weiter senken. Daher wird sich der Preis in den nächsten Jahren voraussichtlich halbieren.
Betriebskosten
Die Betriebskosten dagegen sind für den Verbraucher wesentlich geringer, da z.B. der Strom günstiger ist als Benzin und die KFZ-Steuer entfällt (bis zu 10 Jahre). Auch sind ca. 90-mal weniger bewegliche Teile in einem Elektroauto vorhanden, was einen geringeren Anteil an Verschleißteilen mit sich bringt.
- Batterieladung überall möglich (in Kombination mit Ökostrom vollkommen emissionsfrei)
- Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz
- Geringere Betriebskosten
- Hohes Drehmoment und Fahrspaß
- Kaum Lärmbelastung im Straßenverkehr
- KFZ-Steuerbefreiung (bis zu 10 Jahre möglich)
- Unabhängigkeit vom Erdöl
- Wartungsarm
Steckertypen AC (Wechselstrom)
Schuko
An einer Schuko-Steckdose, auch Haushaltssteckdose genannt, können bei entsprechender Absicherung Ladeleistungen von bis zu 3,7 kW (230 V, 16 A) erreicht werden. Geladen wird Ihr Elektroauto über ein Mode 2-Ladekabel. Allerdings empfehlen wir ohne vorherige Überprüfung von Steckdose und Elektroinstalation durch eine Fachfirma eine max. Ladeleistung von 2,3 kW (230 V, 10 A). Schuko-Steckdosen findet man gelegentlich auch an öffentlichen Ladesäulen. Diese Lademöglichkeit steht allen Elektroautos zur Verfügung.
CEE
Den CEE-Stecker gibt es in den folgenden Ausführungen:
- Als einphasige, blaue Option, dem sogenannten „Camping“-Stecker mit einer Ladeleistung von bis zu 3,7 kW (230 V, 16 A)
- Als dreiphasige, rote Ausführung für Industrie-Steckdose
-
- der kleine Industriestecker (CEE16) lässt Ladeleistungen von bis zu 11 kW (400 V, 16 A) zu
- der große Industriestecker (CEE32) erlaubt Ladeleistungen bis zu 22 kW (400 V, 32 A)
Typ 1
Beim Typ 1-Stecker handelt es sich um einen einphasigen Stecker, welcher Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A) erlaubt. Der Standard wird vor allem in Automodellen aus dem asiatischen Raum verwendet und ist in Europa eher unüblich, weshalb es kaum Ladesäulen mit Typ 1-Stecker gibt.
Typ 2
Der dreiphasige Stecker ist im europäischen Raum am weitesten verbreitet und wurde als Standard festgelegt. Im privaten Raum sind Ladeleistungen bis 22 kW (400 V, 32 A) gängig, während an öffentlichen Ladesäulen Ladeleistungen bis zu 43 kW (400 V, 63 A) möglich sind. Die meisten öffentlichen Ladestationen sind mit einer Typ 2-Steckdose ausgestattet. Daran kann jedes Mode 3-Ladekabel angeschlossen werden, also können sowohl Elektroautos mit Typ 1 als auch Typ 2-Stecker geladen werden. Auf der Seite der Ladestation haben alle Mode 3-Kabel den sogenannten Mennekes-Stecker (Typ 2).
Steckertypen DC (Gleichstrom)
Combo-Stecker (Combined Charging System CCS)
Der CCS-Stecker ergänzt den Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten um eine Schnellladefunktion und unterstützt AC- und DC-Laden (Wechselstrom- und Gleichstromladen) mit bis zu 170 kW. In der Praxis liegt der Wert eher bei 50 kW.
CHAdeMO-Stecker
Dieses Schnellladesystem wurde in Japan entwickelt und erlaubt Ladevorgänge bis zu 100 kW. An den meisten öffentlichen Ladesäulen steht allerdings nur eine Leistung von 50 kW zur Verfügung, was in der Regel aber völlig ausreicht. Folgende Hersteller bieten Elektroautos an, die mit dem CHAdeMO-Stecker kompatibel sind: BD Otomotive, Citroën, Honda, Kia, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Subaru, Tesla (mit Adapter) und Toyota.
Tesla Supercharger
Tesla verwendet für seine Supercharger eine modifizierte Version des Mennekes-Stecker Typ 2. Diese erlauben eine Aufladung des Model S zu 80% innnerhalb von 30 Minuten bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW (Gleichstrom). Die Ladung bietet Tesla kostenlos für seine Kunden an. Andere Autofabrikate können bislang nicht an Tesla Superchargern geladen werden.
Privates Laden – daheim und beim Arbeitgeber
Über Nacht oder während der Arbeit die Batterie laden. Lange Standzeiten und geringe Ladeleistung erfordern keine Investition in Schnelladestationen. Hier ist meistens eine Wallbox mit 11 kW volkommen ausreichend. Bevor Sie teures Geld in die Hand nehmen für eine 22 kW Wallbox oder sogar eine Schnelladestation informieren Sie sich über die maximale Ladeleistung Ihres Fahrzeugs, da der hier verbaute Gleichrichter oftmals das Nadelöhr darstellt, und rechnen Sie anhand Ihres normalen täglichen Fahrverhaltens ihre Ladeleistung und -dauer einmal durch.
Hier ein Beispiel
Annahmen:
Fahrzeug: VW e-Golf Modell 2017, Batteriekapazität 35,8 kWh, Ladeleistung max. 2,3 kW Schuko, max. 7,2 kW Typ 2 sowie max. 40 kW CCS, Durchschnittsverbrauch ca. 17 kWh/100 km
Tägliche Fahrstrecke: Arbeitsweg 70 km sowie 30 km Sontiges
Hieraus ergibt sich ein täglicher Ladebedarf von 17 kWh.
In den folgenden Berechnungen wird die automatische Reduktion der Ladeleistung ab ca. 80% Batteriekapazität, welche die Batterielebensdauer verlängert, nicht berücksichtigt.
Rechenbeispiel Schuko-Steckdose
Hier wird die Ladeleistung durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter auf max. 2,3 kW begrenzt. Somit benötigen Sie um die Batterie wieder vollzuladen rd. 7,4 Std. (17kWh/2,3 kW=7,39h)
Rechenbeispiel Wallbox AC 11 kW
Hier wird die Ladeleistung durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter auf max. 7,2 kW begrenzt. Somit benötigen Sie um die Batterie wieder vollzuladen rd. 2,4 Stunden. (17kWh/7,2 kW=2,36h)
Rechenbeispiel Wallbox AC 22 kW
Hier wird die Ladeleistung genauso durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter auf max. 7,2 kW begrenzt. Somit benötigen Sie um die Batterie wieder vollzuladen ebenfalls 2,4 Stunden.
Eine Wallbox mit einer größeren Ladeleistung macht somit nur dann Sinn, wenn Ihr Fahrzeug auch mit einer entsprechenden Leistung laden kann. Wenn es mal schnell gehen muss dann gehen Sie am besten an eine der öffentlichen Schnelladestationen. Hier ist das Laden zwar teurer aber dafür bekommen Sie auch mehr Leistung.
Öffentliches Laden – unterwegs
Hier wird von den Ladebedürfnissen nochmals zwischen kurzer Parkdauer und schnell erwünschter Ladung sowie mittlerer bis langer Parkdauer mit normaler Ladegeschwindigkeit unterschieden. Da Sie hier in der Regel auf bereitgestellte Infrastrukturen (Ladesäulen) zurückgreifen entstehen für Sie keine Investitionskosten. Dafür sind die Kosten für den Ladevorgang teurer als beim privaten Laden. Diese sind meistens an einer DC-Schnelladestation nochmals höher als an einer AC-Ladestation.
Hier ein Beispiel
Annahmen:
Fahrzeug: VW e-Golf Modell 2017, Batteriekapazität 35,8 kWh, Ladeleistung max. 2,3 kW Shuko, max. 7,2 kW Typ 2 sowie max. 40 kW CCS, Durchschnittsverbrauch ca. 17 kWh/100 km
Wann benötigen Sie eine AC Ladestation mit bis zu 22 kW ?
Eine AC Ladestation mit bis zu 22 kW ist für Sie die beste Wahl wenn Sie unterwegs sind und nicht Ihre Batterie nicht in kürzester Zeit wieder aufgeladen werden muss. Beachten Sie, dass die Ladeleistung durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter auf max. 7,2 kW begrenzt wird. In den folgenden Berechnungen wird die automatische Reduktion der Ladeleistung ab ca. 80% Batteriekapazität, welche die Batterielebensdauer verlängert, nicht berücksichtigt.
Variante A – Batterie halb voll
Benötigte Ladekapazität 18 kWh. Somit ergibt sich eine Ladedauer von rd. 2,5 Stunden. (18kWh/7,2 kW=4,38h)
Variante B – Batterie fast leer
Benötigte Ladekapazität 30 kWh. Somit ergibt sich eine Ladedauer von rd. 4,2 Stunden
Wann benötigen Sie eine DC Schnelladestation mit 50 kW ?
Eine DC Schnelladestation mit 50 kW (oder mehr) ist für Sie die beste Wahl wenn Sie unterwegs sind und Ihre Batterie in kürzester Zeit wieder aufgeladen werden muss. Hierzu muss Ihr Fahrzeug auch über den entsprechenden Schnelladeanschluss verfügen. Dieser ist bei einigen Fahrzeugen Sonderausstattung. Die Ladeleistung wird hier nicht durch den im Fahrzeug verbauten Gleichrichter begrenzt da das Fahrzeug von der Ladesäule aus mit Gleichstrom geladen wird. Die Ladesteuerungselektronik des Fahrzeugs begrenzt jedoch auf die maximal mögliche Ladeleistung der Batterie von hier 40 kW. In den folgenden Berechnungen wird die automatische Reduktion der Ladeleistung ab ca. 80% Batteriekapazität, welche die Batterielebensdauer verlängert, nicht berücksichtigt.
Variante A – Batterie halb voll
Benötigte Ladekapazität 18 kWh. Somit ergibt sich eine Ladedauer von rd. 27 Minuten. (18kWh/40 kW=0,45h)
Variante B – Batterie fast leer
Benötigte Ladekapazität 30 kWh. Somit ergibt sich eine Ladedauer von rd. 45 Minuten. (30kWh/40 kW=0,75h)